Seehunde an der Nordsee

Die Meeressäuger beim Sonnen beobachten

Das Wattenmeer ist Lebensraum von Seehunden und Kegelrobben. Die Sandbänke, die bei Niedrigwasser trockenfallen, werden von den Meeressäugern dann als Sonnenliegen genutzt. Hier erholen und sonnen sie sich und bringen im Juni ihre Jungen zur Welt. Wir haben Infos und Tipps rund ums Thema ‚Seehunde Nordsee‘ für Sie zusammengestellt – unter anderem, wie und wann Sie Seehund und Co. an der Nordsee in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können, wo es Seehundstationen gibt und was zu tun ist, wenn Sie am Strand einen jungen Seehund entdecken. Eine Übersicht der wichtigsten Informationen zum Thema Seehunde und Robben an der Nordsee finden Sie hier in unserem PDF-Ratgeber.

Seehunde Nordsee auf einen Blick

1. Ausflüge zu den Seehundbänken in der Nordsee

2. Kegelrobben auf Helgolands Düne

3. Seehundstationen an der Nordsee

4. Verhalten, wenn Sie am Strand auf einen Seehund treffen

5. Wissenswertes zum Thema Seehunde an der Nordsee


Ausflüge zu den Seehundbänken in der Nordsee

Viele ortsansässige Reedereien bieten Ausflugsfahrten zum Thema ‚Seehunde Nordsee‘. Die Schiffe bringen Sie dicht an die Meeressäuger heran, ohne sie zu stören. So können Sie die Seehunde in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und dort fotografieren. Auf den Touren erfahren Sie außerdem Wissenswertes über den Naturraum Wattenmeer und über das Leben der Seehunde.

Eine solche Ausflugsfahrt dauert etwa 1,5 bis 2,5 Stunden. Organisiert werden die Fahrten von den ortsansässigen Reedereien, vorzugsweise zwischen April und Oktober. Es wird empfohlen, regenfeste Kleidung sowie ein Fernglas im Gepäck zu haben. Die Preise liegen durchschnittlich etwa bei 20 Euro für Erwachsene und 13 Euro für Kinder. Die Preise sind allerdings wie die Fahrpläne je nach Reederei unterschiedlich.

Anbieter für Ausflüge zu den Seehundbänken in Niedersachsen

• Borkum: Borkumer Kleinbahn
• Baltrum und Neßmersiel: Reederei Baltrum Linie
• Cuxhaven: Reederei Cassen-Eils
• Wilhelmshaven: Reederei Warrings

Anbieter für Ausflüge zu den Seehundbänken in Schleswig-Holstein

• Tönning und Eidersperrwerk: Adler-Schiffe
• Büsum: Reederei H.G. Raehder
• Wyk auf Föhr: Halligreederei MS „HAUKE HAIEN“

Seehunde und Robben auf einer Sandbank vor Büsum

Schifffahrt Nordsee Seehundbänke – Seehunde sonnen sich auf einer Sandbank vor Büsum, Foto: www.nordseetourismus.de, © Tanja Weinekötter

Kegelrobben auf Helgolands Düne

Die Kegelrobben bringen, anders als die Seehunde, ihre Jungen im Winter zur Welt. Von November bis Januar gibt es daher „Robben-Watching“ auf Helgoland. Die Kegelrobben haben die Düne Helgolands 2001 als Brutstätte für sich entdeckt. Seitdem erblicken hier jedes Jahr über 100 kleine Kegelrobben in weißem Fell das Licht der Welt. Von Cuxhaven aus verkehrt ein Schiff zur Insel, von Bremerhaven aus ein Flugzeug. In dieser Jahreszeit sollten Sie unbedingt winterwarme und wetterfeste Kleidung sowie wasserdichtes Schuhwerk im Gepäck haben. Die Fahrpläne der Dünenfähre finden Sie zudem hier.

Seehunde Nordsee: Seehunde und Robben auf einer Sandbank vor Helgoland

Seehunde Nordsee – Auf der Düne Helgolands können Sie im Winter junge Kegelrobben beobachten, Foto: Foto: www.nordseetourismus.de, © Tanja Weinekötter

Seehunde Nordsee – Seehundstationen

Im deutschen Wattenmeer werden jährlich etwa 4000 Seehunde geboren. Manche verlieren den Kontakt zur Mutter und werden deswegen zu verwaisten Seehundjungen, die Heuler genannt werden. Oft bleiben sie einsam am Strand zurück und heulen dort, um nach ihrer Mutter zu rufen. In den Seehundstationen werden die kleinen Waisen versorgt und aufgezogen, bis sie fit und selbstständig genug für ein Leben im Meer sind. An der Nordsee gibt es zwei Seehundstationen, eine befindet sich in Friedrichskoog (Schleswig-Holstein), die andere in Norddeich (Niedersachsen). Die Seehundstationen sind für Besucher zugänglich und bieten in Infozentren und Erlebnis-Ausstellungen Informationen über das Leben der Seehunde und den Lebensraum Wattenmeer.

Seehunde Nordsee: Junge Seehunde bei der Fütterung in der Seehundstation in Norddeich

Robbenauffangstation Nordsee – Bei der Fütterung können Sie live dabei sein, Foto: Die Nordsee GmbH, © Beate Ulich

Seehundstation Friedrichskoog

Die Seehundstation Friedrichskoog kümmert sich um Heuler sowie verletzte Seehunde und Robben aus dem schleswig-holsteinischen Wattenmeer. Hier können Sie die Tiere im 800 m² großen Seewasserbecken beobachten. Das Informationszentrum „Seehund“ vermittelt zudem interaktiv Wissenswertes über Seehunde, Kegelrobben und andere Tiere des Wattenmeeres. Hier können vor allem kleine Entdecker Rätsel lösen, Fell- und Knochenpräparate anfassen und zudem die Rufe des Heulers anhören. Die Erlebnis-Ausstellung „Robben der Welt“ zeigt Exponate in Lebensgröße und hat auch einen Kinder-Aktiv-Bereich mit Sinnestunnel zum Ertasten von Lebewesen des Wattenmeeres – so, wie es Robben und Seehunde mit ihren Barthaaren zum Erkunden tun. Stärken können Sie sich anschließend im Bistro.

  • Geöffnet: April bis Oktober täglich von 10 – 18 Uhr (November bis März bis 16 Uhr)
  • Fütterung: 10:30 und 14:00 Uhr (April bis Oktober auch 17:30 Uhr)
  • Eintritt: Erwachsene 7 Euro, Kinder 5 Euro, Familienticket 19 Euro

Seehundstation in Norddeich

In der Seehundstation Norddeich, die für das gesamte Niedersächsische Wattenmeer zuständig ist, sind aktuell 16 Seehunde und 8 Kegelrobben zu Hause (Stand: April 2018). Jährlich finden hier etwa 80 bis 150 Tiere ein vorübergehendes Zuhause. Nur 5 km östlich der Seehundstation befindet sich das zugehörige Waloseum. Verschiedene Ausstellungen informieren über Flora und Fauna des Wattenmeeres. Highlight ist dabei das 15 m lange Skelett eines Pottwals, der 2003 vor Norderney gestrandet ist.

  • Geöffnet: Täglich von 10 – 17 Uhr
  • Fütterung: 11 und 15 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 7 Euro, Kinder 4 Euro, Familienticket 19 Euro

Blick auf die Seehundstation in Norddeich

Seehundstation Nordsee – Blick auf die Seehundstation in Norddeich, Foto: Seehundstation Norddeich

Verhalten, wenn Sie am Strand auf einen Seehund treffen

Wenn Sie am Strand auf einen einzelnen jungen Seehund treffen, muss es sich nicht zwangsläufig um einen Heuler handeln, der Hilfe braucht. Seehunde und Robben sind halbaquatile Tiere, die sich an Land ausruhen, Sonne tanken und ihre Kinder zur Welt bringen. Die Mutter lässt ihre Jungen dann oftmals allein am Strand zurück, um Nahrung zu suchen. Halten Sie folgende Verhaltensregeln ein, wenn Sie auf einen Seehund treffen. So sorgen Sie für ein rücksichtsvolles und nachhaltiges Miteinander von Mensch und Tier:

  • Hunde an die Leine nehmen
  • Mindestens 300 m Abstand halten, denn obwohl Seehunde sehr sympathisch aussehen, sind sie doch Raubtiere und können zudem Krankheiten übertragen
  • Meeressäuger nicht anfassen und füttern
  • Tier muss nicht bewacht werden
  • Fundort zügig verlassen, damit die Mutter evtl. zu ihrem Kind zurückkehren kann bzw. damit die Jungtiere ihre Ruhe haben
  • Juni bis August: Seehundstation informieren, diese prüft, ob es sich um einen hilfsbedürftigen Heuler handelt
  • September bis Mai: Seehundstation nur informieren, wenn das Tier offensichtlich verletzt ist

Notfallnummern beim Fund eines Heulers oder verletzten Tieres

  • Seehundstation Norddeich (Niedersachsen): +49 (0) 4931 97 333 0
  • Seehundstation Friedrichskoog (Schleswig-Holstein): +49 (0) 4854 13 72

Wissenswertes zum Thema Seehunde Nordsee

Wo kann man Seehunde an der Nordsee sehen?

Sie können zum Beispiel die Seehundstation in Norddeich oder in Friedrichskoog besuchen. Hier werden kranke Meeressäuger sowie verwaiste Jungtiere umsorgt, bis sie fit für das selbstständige Leben im Meer sind. Viele ortsansässige Reedereien bieten auch Ausflugsfahrten zu den Seehundbänken an. Hier können Sie, vorzugsweise von April bis Oktober, Seehunde und Robben an der Nordsee in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und erleben.

Was tun, wenn man einen Heuler findet?

Wenn Sie von Juni bis August auf ein einsames Jungtier am Strand stoßen, informieren Sie bitte die Seehundstation. Diese prüft, ob es sich tatsächlich um ein verwaistes Jungtier handelt. In jedem Fall gilt: 300 m Abstand halten, Hunde anleinen, nicht anfassen und füttern und Fundort zügig verlassen. Weitere Informationen zum Thema ‚Heuler Nordsee‘ erhalten Sie bei den Seehundstationen in Norddeich und Friedrichskoog.

Was ist der Unterschied zwischen einer Robbe und einem Seehund?

Robbe ist der Oberbegriff für mehrere Arten. Es gibt insgesamt 35 Robbenarten weltweit. Zwei davon leben an der deutschen Nordseeküste: die Kegelrobbe und der Seehund. Beide gehören zu den Hundsrobben und haben sich aus otterähnlichen Vorfahren entwickelt.

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Von am 14.06.2018 unter Hotel und Reise veröffentlicht.